dmexco: Daten, Content, Video

Dieses Jahr habe ich die dmexco direkt am ersten Tag besucht. Ich war recht früh dort, so dass ich für meine erste Runde über die Messe noch viel Platz hatte. Später war es ziemlich voll. Für mich ging es erst zu den bekannten Daten, genauer gesagt zu Web und Social Media Monitoring und Analytics.

dmexco

Danach habe ich etwas „über den Tellerrand geschaut“. Für mich als PRler gehört beispielsweise E-Commerce dazu. Ich finde das Kennenlernen neuer Themenbereiche spannend und in meinem Tätigkeitsbereich ist es auch sehr wichtig, da die Übergänge zwischen den einzelnen Disziplinen immer fließender werden.

Aus der Vielzahl der Veranstaltungen auf der dmexco, wollte ich einen Vortrag zum Thema Video hören. Meine Wahl fiel auf „Embracing a Video First Future“. Es eine gute Wahl mit vielen interessanten Details, die ich kurz zusammengefasst habe. Den gesamten Beitrag findet ihr hier.

Will Platt Higgins von Facebook (VP Global Account Partnerships) führte als erster Redner aus, dass bewegte Bilder schon immer, sogar ohne Ton, faszinierend für Zuschauer waren. Im Gegensatz zu früher ist das Anschauen von Videos nicht mehr an einen Raum (Kino, TV zu Hause) oder eine feste Zeit gebunden. Mit dem Smartphone sind Videos überall verfügbar und können direkt hochgeladen werden. Er findet, dass das Videoformat hervorragend zum Erzählen von Geschichten geeignet ist. Die Zukunft sieht er in Virtual Reality/Augmented Reality.

Nick Willis von Buzzfeed (Branded Distribution Manager EMEA) stellte Buzzfeed Tasty vor. Dort gibt es kurze Rezepte in Videoform. – – – Bilder von leckerem Essen zur Mittagszeit machen hungrig…

Mit Tasty wurde eine Social-First-Strategie entwickelt. Die Rezept-Videos sind kurz (maximal 60 Sekunden), zeigen keine Profi-Küche, sind quadratisch und damit im Feed besser zu sehen. Weiterhin ist kein Sound notwendig um die Inhalte zu verstehen, da die Zutaten eingeblendet werden. Nach nur einem Jahr hat Tasty 360.000.000 Nutzer. Gezählt werden nur Views mit mindestens 30 Sekunden. Außerhalb der USA ist Tasty auf sechs lokalen Märkten vertreten. Einige der besten Tasty Videos beinhalten Marken (Product Placement). Die Weiterentwicklung für unterschiedliche Zielgruppen ist geplant. Er findet es sehr wichtig dem Nutzer zuzuhören.

Becky Taylor von PepsiCo (Senior Director Digital, Europe & Sub-Saharan Africa) erzählt, dass sich das Wettbewerbsumfeld dramatisch verändert hat. Sie definiert „digital“ als den Einfluss den Daten und Technologien auf das Geschäft haben. Es geht darum den „share of mind“ gegen bekannte Wettbewerber sowie Startups zu gewinnen. Um mit Daten und Technologien zu gewinnen, muss in Daten und Technologien investiert werden. Mit anderen Worten: Um einen Wettbewerbsvorteil zu erreichen, muss das „Werkzeug“ durch den Aufbau einer eigenen Infrastruktur verbessert werden.

Die Kernfragen in diesem Zusammenhang sind, wie arbeiten und leben wir dies in unserem Organisationsumfeld. PepsiCo ist eine integrierte digitale Organisation mit Experten aus E-Commerce, Sales, Digital Marketing und IT. Sie sind an alle Hauptmärkte und Regionen angeschlossen und bilden die Basis um jetzt und in Zukunft digital erfolgreich zu sein.

Das Digitale muss sich in jeder Kampagne wiederfinden. Sie sieht insbesondere Video als einen großen Erfolgsfaktor. Als sie zu den Beispielen kommt, führt sie aus, dass das Consumer Engagement das Herz ihrer Markenkommunikation sei.

Beispiele:
Die Mixology Kampagne in Polen: Das richtige Produkt fuer den richtigen Nutzer (Pepsi vs. 7up)
Die 7up Moijto Kampagne in Frankreich mit zwei Videos: einmal am Strand, einmal eine Gruppe am Tisch

Die Kampagnen waren kosteneffektiv. Es bleibt jedoch wichtig zu lernen und sich weiterzuentwickeln.

Rob Gold von Zenith (Managing Director UK) berichtet zum Thema aus Agentursicht. Der heute schon sichtbare Wandel in der digitalen Landschaft wird sich, seiner Meinung nach, fortsetzen. Er prognostiziert, dass 2020 80% des gesamten Internet-Traffics Video sein wird. Um hier erfolgreich zu sein, wird ein tiefes Verständnis der Consumer Journey, ein herausragende Fähigkeiten der Analyse sowie eine verschiedenartige Betrachtung der Vertriebsplattformen notwendig sein.

Um weiterhin erfolgreich zu sein, muss sich die Arbeitsweise etwas verändern. Als Beispiel führt er an, dass im täglichen Leben nicht die Zeit, um sich mit langen (Video-) Inhalten zu beschäftigen, vorhanden ist. Die Marken haben schon begonnen sich dieser Herausforderung zu stellen. Innerhalb der letzten 18 Monate hat sich die Länge der (Marken-) Videos im Durchschnitt um 60 Sekunden verkürzt.

Um den neuen Herausforderungen gewachsen zu sein, sind, laut Gold, drei Dinge wichtig:

  1. Zusammenarbeit
    Es sollte nicht in Silos gearbeitet werden, da die Übergänge sind fließend sind. Die Inspiration kommt von überall.
  2. Agilität
    Während seiner Purchase Journey interagiert der Konsument auf unterschiedlichen Wegen und von verschiedenen Geräten mit Marken. Es ist wichtig herauszufinden, was die Konsumenten suchen, um sie genau an diesem Punkt abzuholen. Es wird also nicht nur ein Video, sondern es werden viele Videos benötigt. Optimierter Content für jeden Kanal ist das Motto für die Produktion.
  3. Neugier
    Rob Gold hält diesen Punkt für den wichtigsten. Wenn nicht jeder in der Organisation neugierig ist, werden keine Chancen entdeckt, nichts ausprobiert und keine Risiken eingegangen. Doch genau diese Neugier ist notwendig um erfolgreich zu sein.

Mein Fazit: Ein interessanter Tag mit bekanntem, neuem und vielen Anregungen.

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